Zu Besuch beim MEC Bruckhäusl

Der Modelleisenbahnclub Bruckhäusl, auch als MEC Bruckhäusl bekannt, ist eine Gemeinschaft aus Modellbahnenthusiasten, die ihrer Leidenschaft für detailgetreue Eisenbahnwelten Ausdruck verleihen. Gegründet im Jahr 1995, zeichnet sich der Club durch engagierte Mitglieder aus, die trotz ihrer überschaubaren Anzahl  (8) eine beeindruckende Miniaturwelt erschaffen haben.

Die Anlage des MEC Bruckhäusl umfasst drei Bahnlinien – eine Hauptbahn, eine Nebenbahn und eine an die Mariazeller Bahn angelehnte Schmalspurbahn – die sich auf 80 Quadratmetern durch eine liebevoll gestaltete Landschaft ziehen. Die Modelllandschaften, die von den Clubmitgliedern kreiert werden, stellen verschiedene lokale Örtlichkeiten mit verblüffendem Detailgrad dar. Von der Stadt Rattenberg über die Möslalm bis hin zum Gasthof Pinnersdorf, komplett mit davor aufgestellter Musikkapelle, von Wasserkraftwerken bis hin zu lebendigen Stadtszenen, wird hier mit großer Hingabe eine faszinierende kleine Eisenbahnwelt geschaffen.

Der Club, der acht aktive Mitglieder zählt, erfreut sich einer stetigen Weiterentwicklung seiner Anlage. Dazu gehört auch das computergesteuerte „Car-System“ mit selbstfahrenden Autos und LKW, das in den letzten Jahren ausgebaut wurde. Der Verein hat sogar zusätzliche Flächen auf dem Dachboden der Volksschule adaptiert, um dort einen Güterbahnhof zu errichten. Ein großer Schattenbahnfof, der aktuell umgebaut wird, befindet sich hinter dieser Wand, lässt mich Obmann und Gründungsmitglied Gebhard Taxer wissen. Wir nutzen das Treppenhaus und gehen in den anderen Raum. 

Hinter zwei großen Monitoren sitzt Markus Barbarics und überwacht die Anlage. Das Telefon klingelt. „ Der Italiener ist…“ und sofort kommt der Zug aus Italien zum Stehen, ein Wagon war entgleist und diese Meldung wurde standardgemäss via Bahn Fernsprecher weiter gegeben. Der betreffende Wagon wurde aus dem Verkehr gezogen und die Fahrt konnte fortgesetzt werden.

Die Mitglieder des Clubs kommen aus verschiedenen Berufsgruppen, unter ihnen auch fünf Lokführer, und verbindet vor allem eines: die Liebe zur Modelleisenbahn. Diese Leidenschaft teilen sie gerne mit der jüngeren Generation, die im Club herzlich willkommen ist. Der Verein finanziert sich durch den Verkauf von Freund- und Förderkarten sowie durch Einnahmen aus der Weihnachtsausstellung, welche wiederum in den Ausbau der Anlage investiert werden.

Der im Titelbild gezeigte Ringlokschuppen, ist nur ein kleiner Teil der detailreichen Anlage. Besonders beeindruckend ist die Präzision, mit der die Modelle erstellt wurden. So ist es beispielsweise möglich, bei Vergrößerung die Zeitung eines zeitungslesenden Mannes klar und deutlich zu erkennen. Dies unterstreicht das hohe Niveau der Detaillierung und Genauigkeit, das der Club in seine Arbeit einfließen lässt. 2500 Personen im Maßstab 1:87 ( H0) „bevölkern“ die Anlage.  

Erich Nagel ist gefühlt überall. Im Gespräch mit mir hat er die Anlage voll im Blick. Nagel lässt mich hinter die Abdeckung gucken, die einen Teil des Car-Systems steuert. Es wird schnell klar, dass es viele Herausforderungen gibt, die wir als Heimanwender mit wenigen Autos und eher humanem Verkehr gar nicht kennen.

„Hier ist noch etwas geplant“, „da kommt etwas neu“, „da haben wir uns vorgenommen“, der gesamte Verein ist voller Leidenschaft und Umsetzungskraft.

Allein im Jahr 2023 wurden 6000 Arbeitsstunden in die Bahn investiert, was das Engagement und die Hingabe der Clubmitglieder verdeutlicht. Diese Stunden fließen in die Pflege, Erweiterung und Verfeinerung der Anlage, was die Modelleisenbahnwelt des MEC Bruckhäusl zu einem besonderen Erlebnis für Besucher und Mitglieder gleichermaßen macht.

Wir vom Bahnblick-Magazin waren eingeladen, diese faszinierende Welt zu erkunden, und haben viele Bilder und Videos gemacht, um die Kunstfertigkeit und Leidenschaft, die in diesem Hobby steckt, festzuhalten und zu teilen.

Wir kommen wieder, versprochen. Folgt gerne auch unserem Kanal auf TikTok.